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NAME

Boøeò

fotogalerie

ANDERE NAMEN Borschen
Biliner Stein
Borzn Berg
ORT - TYPE Berg
Naturschutzgebiet
Felsformation
Klettergebiet
GEBIET

REGION

Milleschauer Mittelgebirge

Bílina

BESCHREIBUNG
Der Berg Boøeò ist zweifellos die wichtigste Dominante der Stadt Bilina, von der er zwei Kilometer Luftlinie entfernt ist. Seine Silhouette mit den fast im rechten Winkel aufsteigenden Linien ist nicht nur im Gebiet des Böhmischen Mittelgebirges einmalig, sondern in der gesamten Tschechischen Republik. Obwohl der Berg gar nicht mehr innerhalb der eigentlichen Grenzen des Böhmischen Mittelgebirges liegt, gehört er mit Recht zu den bekanntesten Symbolen des Böhmischen Mittelgebirges

Mit einer Höhe von 539 Metern über dem Meersspiegel gehört er bei weitem nicht zu den höchsten Gipfeln des Böhmischen Mittelgebirges. Aber er erhebt sich außerordentlich markant aus der ihn umgebenden Landschaft. Er überragt das Ufer der Bilina, die ihn umfließt, um 340 Meter. Geologisch betrachtet, handelt es sich beim Boøeò um ein mächtiges und steiles Klingsteinmassiv, das vor etwa 33 bis 35 Millionen Jahren durch Vulkantätigkeit entstand. Die anschließende, lang anhaltende Erosion präparierte den Klingsteinkörper so heraus, wie er heute aussieht. Dem Berg sind einige Superlative verliehen worden. Fachleute betrachten ihn als das größte Klingsteinmassiv Europas. Außerdem hält man ihn für den felsigsten, allein stehenden Berg Tschechiens.

Die ausgeprägte Form des Boøeò ließ die Menschen der Umgebung immer wieder Überlegungen anstellen, woran der Berg erinnern könnte. Weil die Silhouette von jeder Seite anders aussieht, sind die möglichen Interpretationen von den Standorten der Betrachter abhängig. Während in Bilina die Vorstellung überwiegt, der Boøeò ähnele einem liegenden Löwen, sieht er von Libìšicíce eher wie der Kopf eines Mammuts aus, und im nahe gelegenen Želenice spricht man von einem Affenkopf.

Dank seiner massiven und steilen Felsgestalt hat der Boøeò den Besuchern in mancherlei Hinsicht einiges zu bieten. Die Touristen kommen gern wegen des herrlichen Rundblicks zum Erzgebirgskamm, zum Böhmischen Mittelgebirge, zur Stadt Bilina mit der Halde von Radovesice, zum vorerzgebirglichen Becken oder zu den fern liegenden Doupovské hory (dem Duppauer Gebirge). Sie schätzen auch seine zahlreichen, geschwärzten Felsgebilde: Felsnadeln, hohe Felswände, einzeln stehende Felstürme, Geröllfelder und Felsklüfte. Es ist kein Wunder, dass der Boøeò schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts das beliebteste Klettergebiet der Umgebung wurde. Bis zu 100 Meter hohe Felswände ermöglichen Touren wie im Hochgebirge. Kletterkurse lassen sich im Sommer wie im Winter durchführen.

Aber der Boøeò ist nicht nur aus menschlicher Sicht ein attraktiver Ort, er bietet wegen seines geologischen Aufbaus einer ganzen Reihe einzigartiger Pflanzen und Tiere spezielle Lebensräume. 1977 wurde das Gebiet des Boøeò auf einer Fläche von 23 ha zum Naturschutzgebiet erklärt. Logischerweise kam es damit auch zu Konflikten zwischen den Kletterern und den Naturschützern. Als Kompromisslösung darf nur eingeschränkt geklettert werden, einige Gebiete sind für Kletterer absolut gesperrt.

Felswände und grasbewachsene, steinig-lehmige Geröllfelder machen die Oberfläche des Boøeò aus. Vor allem am Fuß ist er von Waldgesellschaften bedeckt. Wie oben schon erwähnt, befindet sich hier Dank der vielfältigen und stellenweise auch extremen, natürlichen Bedingungen eine große Anzahl interessanter und geschützter Pflanzen- und Tierarten. Aus botanischer Sicht lassen sich z.B. tøtinu rákosovitou Alpenaster, nacktstängelige Schwertlilie, Pfingstnelke, böhmische Wiesenküchenschelle oder violette Königskerze anführen.

Von den 92 auf dem Boøeò vorkommenden Vogelarten sind 22 besonders geschützt. Dazu gehört zum Beispiel der Uhu (er wurde hier schon Ende des 19. Jahrhunderts verzeichnet). Ihm bieten die unzugänglichen Felswände ausgezeichnete Bedingungen zum Nisten. Weiterhin kann man zum Beispiel den Mauerläufer, die Dohle, den Pirol, die Sperbergrasmücke, den Sperber, den Wendehals, den Wiedehopf und viele andere Vogelarten anführen. Von den Säugetieren sind besonders Fuchs und Dachs zu erwähnen. Weitere Wirbeltiere sind zum Beispiel die Wechselkröte und die Schlingnatter. Die wirbellosen Tiere sind zum Beispiel durch Laufkäfer, Schwalbenschwanz und Röhrenspinne vertreten.

Einzelheiten über die Natur des Schutzgebiets Boøeò findet der Besucher auf dem Naturlehrpfad, der im Jahr 1996 hier angelegt wurde. Am Boøeò sind auch noch einige weiter Besonderheiten hervorzuheben. So befinden sich am Südwesthang ergiebige Schuttquellen, und in den Felsriffen ist eine versteckte Klufthöhle. Was nicht minder interessant ist: Der Boøeò hat einen Bruder in den Vereinigten Staaten von Amerika. Es handelt sich dabei um ein nationales Naturdenkmal der USA, den sogenannten Devils tower (Teufelsturm) im Bundesstaat Wyoming, den die Weltöffentlichkeit aus dem Film "Unheimliche Begegnung der dritten Art" kennt. Außer der ähnlichen knorrigen Form und der geologischen Zusammensetzung (Klingstein) verbinden die beiden Berge noch einige weitere gemeinsame Details.

Nicht zuletzt sollte man noch anführen, dass sich der Boøeò seit undenklichen Zeiten immer wieder großer Aufmerksamkeit erfreut. Wenn wir all die verschiedenen Sagen außer Acht lassen, rückt eine interessante Beschreibung aus dem 17. Jahrhundert von Bohuslav Balbín in den Blick. Er erwähnt unter anderem auch die erfolglosen Versuche, am Boøeò Edelmetalle zu fördern. Auch der bekannte Reisende und Forscher Alexander von Humboldt ließ es sich nicht nehmen, den Boøeò zu besteigen. In seinem Tagebuch schreibt er begeistert vom Ausblick und von der Schönheit des Berges. Der berühmte Dichter Johann Wolfgang von Goethe hielt die Eindrücke seiner mehrmaligen Besuche des Boøeò in seinen Skizzenbüchern fest.

Das Naturschutzgebiet Boøeò ist ohne Zweifel ein außergewöhnlich schöner und interessanter Ort. Er liegt am äußersten Rand einer Region, die sehr stark von Industrie gezeichnet ist. Umso mehr sollten wir diesen einigartigen Berg wertschätzen.

Für die Ausarbeitung dieses Textes wurde das Buch "Ústecko - Chránìná území ÈR I (1999)" („Nordböhmen - Schutzgebiete der Tschechischen Republik Teil 1“) und die unten angegebenen Quellen verwendet, wo Interessierte weitere Einzelheiten sowie interessante und wichtige Informationen finden.

ZUGANG
Vom Bahnhof der Stadt Bílina führt ein grün markierter Rundwanderweg in Richtung Boøeò, um seine Kuppe herum und dann zurück durch den östlichen Teil der Stadt. Für den Aufstieg auf den Boøeò kann man also zwei Wege einschlagen. Der eine führt durch das Bad Kyselka (früher die Bahnstation Bílina-Kyselka) und über die Westseite des Boøeò. Der andere verläuft durch die Stadt und nimmt dann den Osthang. Am Südhang des Boøeò weist ein Wegweiser auf einen schönen Bergpfad, der ebenso wie der Rundweg grün gekennzeichnet ist und steil zum Gipfel führt.

Auf der Karte zeigen.

BAHN- UND
BUSHALTESTELLEN
Bílina (5,5 km), Bílina kyselka (4 km)

Bílina - autobusové nádraží (Busbahnhof) (5,5 km), Bílina, Újezd (4 km)

PARKEN Von der Hauptstraße Nr. 13 in Richtung Most - Bílina führt nach einem Rastplatz eine Landstraße leicht bergan, an deren Ende zwei kleinere Parkplätze liegen, und zwar an der Feriensiedlung "Boøeòská chata".
ARTIKEL BEITRÄGE Die Beschreibung des Boøeò von Balbín (vor 1681)
Výhled z hory Boøeò jako domácí úkol z matematiky (von Josef Drobný)

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HINWEISE Bílinská pøírodovìdná spoleènost (Biliner naturwissenschaftliche Gesellschaft), detaillierte Informationen zum Boøeò: priroda.sdas.cz
Alles über Klettern und Bergsteigen, Kletterführer: www.boren.wz.cz
Die Botanik des Boøeò (P. Jaroš): priroda.sdas.cz
Fauna und Flora des Boøeò und von Bílina: www.volny.cz/richardhorcic/
Die schwarze Perle des Böhmischen Mittelgebirges: botany.cz
Zum amerikanischen „Bruder“ des Boøeò, dem Devils tower: priroda.sdas.cz

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AUTOR Mgr. Jiøí Šedivý, Februar 2008, Übersetzung: Susanne Gertoberens


Touristik > (Berge und Felsen) (Naturschutzgebiet) > Boøeò




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Letzte Aktualisierung der Seite: 20. Juni, 2009


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